Anscheinend hat sich immer noch nicht in alle Redaktionen rumgesprochen, dass Harald Schmidt auf Twitter natürlich nicht Harald Schmidt ist. Oder das ist ein Witz auf der Meta-Ebene, der des Meisters ohne Zweifel würdig ist.
Autor: Thomas Hummel
Harald Schmidt und Timo Frasch in Vöhringen
Inhaltlich kann ich sagen, dass es wieder einmal großartig war. Timo Frasch ist ein sehr guter Gesprächspartner, wie ich schon in Augsburg feststellen durfte. Auch dieses Mal hat er sich wacker geschlagen, dementsprechend kurzweilig war der Abend.
Ich habe noch die Hoffnung, dass die Aufzeichnung des Gesprächs irgendwann einmal online geht, darum beschränke ich mich vorerst auf ein paar Eindrücke.
Das ist einfach eine Antwort, vor der man Hochachtung haben muss. Es wäre wahnsinnig einfach gewesen, eine politisch korrekte 08/15-Antwort zu geben, wie wir sie laufend von irgendwelchen Fernsehnasen hören. Man kann sich aber auch mal zurückzunehmen und nicht zu jedem Thema eine Meinung (oder noch schlimmer: eine Haltung) äußern. Das unterscheidet Harald Schmidt aber auch von irgendwelchen Fernsehnasen.
Sehr aus der Seele gesprochen hat er mir mit einer Bemerkung dazu, dass er gern in sein Geburtsland Bayern zurückgekehrt ist. „Bayern ist ja, wie wir Altphilologen sagen, das Powerhouse der Republik. Und die Bayern wissen: Wir können auch ohne Deutschland, aber für Deutschland wird’s ohne uns schwer.“
Gesagt hat er aber etwas anderes. Und darum war Herrn Schmidts Kommentar dazu göttlich: „Dann warten wir mal, wann Sie diese Bemerkung einholt.“ Das Traurige an diesem Witz ist natürlich, dass er mitten aus dem Leben gegriffen und nur allzu wahr ist.
Eine nette Anekdote hat Timo Frasch erzählt: Er hat innerhalb seiner Familie mitgeteilt, dass Herr Schmidt für diesen Abend nichts verlangt. Antwort: „Dann macht er es wahrscheinlich wegen der Publicity.“ Eine herrliche Vorstellung. Harald Schmidt will endlich mal ganz groß rauskommen und tritt deswegen in Vöhringen auf.
Es ist durchaus beneidenswert, wenn man so weit gekommen ist, dass man aus den sicher zahllosen Angeboten einfach die auswählen kann, die einem Spaß machen. Dass es Herrn Schmidt Spaß gemacht hat, hat man an vielen Stellen gemerkt. Auch daran, dass er danach noch ganz launig im Biergarten mit dem Rotary-Club im gesessen hat – keine Indiskretion, das hat er selber auf der Bühne angekündigt.
Die Klasse dieser Gespräche dürfte auch zu einem erheblichen Teil auf den Spaß zurückzuführen sein, den Herr Schmidt dabei hat. Es ist kein typisches Interview mit typischem Abfragen von Tatsachen und Meinungen, sondern launiger Gedankenaustausch. Es ist zu hoffen, dass davon auch in der Zukunft noch einige stattfinden werden.
„Expedition in die Heimat“ mit Harald Schmidt
Dass Harald Schmidt aus Nürtingen kommt, weiß man in aller Regel. Wie es in Nürtingen aussieht, weiß man dagegen weniger. Darum wollte die ARD im Rahmen der Reihe „Expedition in die Heimat“ den früheren Wohnort von Herrn Schmidt vorstellen.
Was daraus geworden ist, kann man durchaus als „nett“ umschreiben. Harald Schmidt geht mit einem Kamerateam durch den Ort (und durch andere Orte) und lässt sich ein paar markante Plätze zeigen. Dazu gehören bspw. die alte Wohnung seiner Eltern, das Gymnasium und die Stuttgarter Schauspielschule. Viel Neues erfährt man nicht, aber so ist das eben, wenn man ein eingefleischter Fan ist, der die Biographie des Meisters auswendig kennt.
Dass die Sendung insgesamt nicht wirklich in Fahrt kommt, ist sicher nicht Harald Schmidts Schuld.Ich kann auch nicht richtig sagen, woran es denn liegt. Möglicherweise hat es damit zu tun, dass die Sendung kein wirkliches Konzept hat. „„Expedition in die Heimat“ mit Harald Schmidt“ weiterlesen
Das Wichteln in der Harald-Schmidt-Show
Eine ganz besondere Freude in der Harald-Schmidt-Show waren immer die Wichtelaktionen. Aber wer hat wann wem was geschenkt? Darum heute eine kurze unspektakuläre Übersicht dazu:
Wichtelaktion zu Weihnachten 2001
- Suzana an Helmut: Rollmax
- Harald an Suzana: Cartier-Feuerzeug
- Helmut an Manuel: Mont-Blanc-Kugelschreiber
- Manuel an Harald: Hausschuhe
Wichtelaktion zu Weihnachten 2002
- Helmut an Suzana: Champagner-Eimer
- Harald an Manuel: DVD-Player
- Manuel an Helmut: Mütze
- Suzana an Harald: Proust-Hörbuch
Wichtelaktion zu Weihnachten 2003
- Manuel an Helmut: Carcassonne, Doppelkopf, Plattenbautenquartett
- Suzana an Harald: Proust-Hörbuch
- Helmut an Manuel: Nolde-Bildbände
- Harald an Suzana: Swarowski
Harald Schmidt im SWR-UniTalk
Harald Schmidt in absoluter Bestform.
Harald Schmidt bei der Bierprobe
Harald Schmidt zur Landtagswahl
Als Baden-Württemberg durfte sich Harald Schmidt am Wahlabend zur Landtagswahl in seinem Heimatland äußern. Heraus kam ein geradezu genialer Wortbeitrag, der den Moderator aber sichtlich aus dem Konzept brachte.
Wann Herr Schmidt zum ersten Mal bemerkt habe, dass es auch noch eine andere Partei in Baden-Württemberg gibt als die CDU:
Ehrlich gesagt, zu dem Zeitpunkt, als Winfried Kretschmann Ministerpräsident wurde. Davor dachte ich eigentlich, das sei verboten, dass jemand anderes in Baden-Württemberg die Landesregierung leitet. Und herzlichen Glückwunsch von dieser Stelle aus für dieses großartige Ergebnis an Winfried Kretschmann heute Abend und natürlich seine Grünen.
Ob Winfried Kretschmann eine Art grüner Erwin Teufel sei:
Ja, ich finde, bei aller Verehrung für Erwin Teufel, greift das zu niedrig. Es geht schon für mich mehr in den Bereich von Papa Heuss. Ich glaube, wenn man einen Schwarzwälder Schnitzer beauftragen würde, den idealen Baden-Württemberger zu schnitzen, dann käme Winfried Kretschmann raus. Also er bringt alles mit, was sich die Baden-Württembergerin(wup)innen wünschen und das haben wir auch grad bei Jörg Schönenborn gehört. Die Wählerinnen und Wähler wünschen sich, dass Grün-Schwarz weitergeht.
Schmidt & Hummel – Folge 3 (Buchbesprechung Harald Schmidt: Suppen und Eintöpfe)
Schmidt über Feuerstein
„Feuerstein war ein Genie – das hat er mir selbst gesagt“, so kommentierte Herr Schmidt den Tod von Herbert Feuerstein. Das Sterben ist natürlich kein Grund, auf Zynismus zu verzichten
Dass Herr Schmidt keine 08/15-Litanei á la „Herbert war ein langjähriger Weggefährte und ein enger Freund, die Nachricht seines Todes hat mich sehr erschüttert. Meine Gedanken sind bei seiner Familie“ abliefern würde, sollte klar sein. Aber wenn man diese Worte richtig einordnet, dann drücken sie eine tief empfundene, ehrliche Achtung aus.
„Zum Abschied danke und leise servus auf der Nasenflöte – tschüs, Feuerstein.“